Am 27. Januar 2019 waren wir bei der Generalprobe des Eröffnungskonzerts zum Leopold-Mozart-Jubiläumsjahr dabei. Wir bekamen einen Einblick in die professionelle Arbeit der Musikerinnen und Musiker der bayerischen kammerphilharmonie. Am Ende der Probe hatten wir sogar die Möglichkeit, dem Fagottisten Raphael Sirch ein paar Fragen zu stellen. Es entstand ein lockeres Gespräch, und uns wurde gleich das „Du“ angeboten.

Wann hast du angefangen, Fagott zu spielen?

Mit 14.

Wie bist du drauf gekommen, Fagott zu spielen?

Ich hab vorher Euphonium gespielt, das ist wie eine Tuba, nur kleiner. Mein Lehrer hat mich dann darauf gebracht, Fagott zu lernen. Interessanterweise war der 1. Fagottist, der hier mitspielt, mein allererster Lehrer. Er hat mir das Fagott gezeigt, und das fand ich dann auch echt cool.

Wie lange übst du täglich, vor allem, wenn ein Konzert ansteht? 

Ungefähr vier Stunden, kommt aber immer drauf an, wie lang die Proben dauern, weil man halt irgendwann erschöpft ist. 

Machst du das hauptberuflich?

Ja.

Übst du denn immer Zuhause?

Nein, meistens in der Musikhochschule.

Bist du eigentlich schon fertig mit dem Studium?

Nein, ich habe es ein bisschen rausgezogen, und ich bin jetzt am Ende vom Masterstudium.

Wo wohnst du?

In Augsburg.

Sind viele, die beim Konzert mitspielen, aus Augsburg?

Also ich glaube, es ist ziemlich bunt gemischt. Der Konzertmeister ist zum Beispiel aus Berlin.

Hörst du privat auch klassische Musik?

Joa, ab und zu.

Und was hörst du sonst?

Hm, also oft einfach Radio, oder auch gar nichts, weil ich eigentlich die ganze Zeit Musik um mich herum habe.

Habt ihr, wenn ein Konzert ansteht, mit dem Orchester mehr Proben?

Die Streicher haben vorgestern angefangen, und die Bläser kamen dann gestern noch dazu.

Also übt ihr erst getrennt und dann als Orchester?

Ja, jeder bekommt natürlich vorher schon die Noten für sich selbst, um das Ganze mal zu üben, damit man weiß, was da auf einen zukommt. Und dann trifft man sich als ganzes Ensemble.

Wie oft spielt ihr im Jahr zusammen?

Also ich muss ganz ehrlich sagen, ich bin zum ersten Mal dabei, deshalb weiß ich gar nicht, wie oft die anderen hier zusammen spielen.

Wo spielst du sonst?

Ganz unterschiedlich. Ich hatte gerade ein Konzert im Kletterzentrum, da habe ich mit zwei Klarinetten im Trio gespielt, und heute morgen im AKTI:F Café zum Brunch, und gestern habe ich mit meinem Fagott in der Straßenbahn gespielt.

Spielst du zur Zeit mehr Stücke von Leopold Mozart, weil jetzt das 300jährige Jubiläum ist, oder ist es das erste Mal, dass du dich mit Leopold Mozart beschäftigst?

Ich spiele eher Stücke von Wolfgang Amadeus Mozart.

Was ist deiner Meinung nach der Grund dafür, dass Musik von Leopold Mozart heute noch gespielt wird?

Ich kenne ehrlich gesagt nicht so viel von ihm.

Was würdest du Mozart sagen, wenn er heute noch leben würde?

Ich glaube, ich würde ihn fragen, ob er Lust hat, mit mir Bier zu trinken.

Sofia