Im Kleinen Goldenen Saal begeistert sich das Publikum für einen Konzertabend mit Werken ausschließlich von Wolfgang Amadeus Mozart. Aber es gefällt nicht jedem. Ein Bericht von Tristan und Felix.
Am Abend des 18. Mai stand beim diesjährigen Mozartfest die „Mozart Evolution“ auf dem Programm. Als wir beide in den Kleinen Goldenen Saal eintraten und unsere Karten abholen wollten, hieß es gleich: „Ihr seid bestimmt von Mozart Bloggt!“. Anhand dieser Aussage kann man sich schon vorstellen, wie wenig junge Gesichter wir an diesem Abend zu Gesicht bekamen. Nachdem wir unsere Karten abgeholt hatten, setzten wir uns auf unsere Plätze. Wir sahen einige erwartungsvolle Gesichter, aber auch manch ein kritisch umherblickendes Paar Augen. Wir hatten gerade noch genug Zeit, die kunstvollen Malereien im Saal zu betrachten, da ging es auch schon los.
Ein Werk, das Mozarts Genie widerspiegelte
Zum Beginn dieses Donnerstagabends sollte das Freiburger Barockorchester unter der Leitung – so stand es im Programm – von Kristian Bezuidenhout die Sinfonie Nr.25 in g-Moll von Wolfgang Amadeus Mozart spielen. Auffallend war für uns, dass es keinen Dirigenten gab, der sichtbar das Stück koordinierte. Dies äußerte sich darin, dass sich das Stück ein klein wenig unkoordiniert anhörte. Die Akustik im Saal war angenehm, jedoch nicht besonders herausragend. Die Komposition war im Übrigen jedoch äußerst schön.
Ein Trio?
Nach dem lauten Beifall für die Musizierenden ging es kurze Zeit später mit dem Trio „Kegelstatt“ weiter. Deutlich stach in unseren Augen der Klang des Hammerklaviers hervor, welches Kristian Bezuidenhout spielte. Die Konstellation der Musiker*innen an Klarinette, Viola und Hammerklavier schien eingespielt zu sein, wobei vor allem Lorenzo Coppola mit seiner Klarinette im Vordergrund zu hören war.
Ein interessanter Gast in der Pause
Als dann nach deutlichem Zuspruch der Zuhörerinnen und Zuhörer die Pause begann, geschah etwas höchst Interessantes. Ein Herr gehobenen Alters kam auf uns zu und fragte uns, ob wir denn Musikstudenten seien. Er wollte von uns, nachdem wir erklärten, was Mozart Bloggt ist, wissen, was wir von den bisherigen Stücken hielten. Ich antwortete, dass mir das erste Stück besser gefallen habe als das zweite. Die Antwort von ihm war äußerst unerwartet. Der Herr meinte, dass die Bläser aneinander vorbeigespielt hätten und der Pianist rhythmisch „danebengelangt“ hätte. Wir als „Konzertmusik“-Laien konnten auf seine Kritik nicht eingehen. Der Herr ging dann schon in der Pause nach Hause.
Und schon ging es weiter
Dann hatten wir allerdings nicht mehr viel Zeit, die Pause zu genießen, denn es ging direkt mit dem Programm weiter. Diesmal waren alle Musiker*innen auf der Bühne. Sie spielten die Konzertarie „Ch´io mi scordi di te“ (KV 505). Da in diesem Werk die Gesangstimme im Mittelpunkt steht, musste natürlich auch eine Sängerin her. Das war die 1986 geborene Kateryna Kasper. Der Gesang war anfangs ein wenig gewöhnungsbedürftig, nach einiger Zeit allerdings hörte sich das Werk sehr schön und stimmig an.
Der voraussichtliche Abschluss des Abends
Nachdem sich der sehr laute Applaus des Publikums gelegt hatte, begannen die Musizierenden mit dem voraussichtlich letzten Stück des Abends. Sie performten das Klavierkonzert Nr. 9 Es-Dur (KV 271). Hierbei gefielen uns besonders die Melodien des Klaviers, wie diese von den restlichen Instrumenten aufgenommen wurden und zusammen eine schöne Harmonie entfachten. Uns kam es so vor, als ob das Klavier dabei der Lehrer sei und die anderen Instrumente die Schüler, die es dem Lehrer nachmachten. Darauf folgte tosender Applaus und einige Leute im Saal erhoben sich.
Zugabe, Zugabe…
Nach dem Beifall allerdings wollten sich die ersten schon auf den Weg nach Hause machen, als der Pianist Kristian Bezuidenhout nochmals die Stimme erhob und den Leuten fürs Zuhören dankte. Er wollte wegen des lauten Beifalls mit einem Soloklavierstück den Abend abrunden. Leider erwähnte er den Namen des Stücks nicht, denn es hörte sich sehr schön an. Als er das Werk vollendet hatte, gab es, wie den gesamten Abend über, wieder tosenden Beifall.
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