Es ist bis heute umstritten, ob das Verhalten, das Wolfgang Amadeus Mozart in Gesellschaft anderer häufig an den Tag legte, normal war oder ob er psychisch krank war. Nachgesagt werden ihm von mehreren Experten verschiedene Krankheiten – darunter eine Psychose, Depressionen, ADHS, Epilepsie, das Gilles-de-la-Tourette-Syndrom oder eine Persönlichkeitsstörung.

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Die Musik Wolfgang Amadeus Mozarts: ohne jeden Makel! Seine Sprache: voller Kraftausdrücke!

Geforscht werden kann nur anhand der alten Briefe von Wolfgang Amadeus Mozart; Experten versuchen, daraus neue Informationen über sein Verhalten zu erlangen.
Dass Wolfgang das Tourette-Syndrom gehabt haben könnte, wird ihm gerne aufgrund der Tatsache unterstellt, dass er häufig Kraftausdrücke und Schimpfwörter verwendete. Auffällig für das Tourette-Syndrom sind grundsätzlich sogenannte „Tics“. Sie zeigen sich körperlich durch kurze, heftige Bewegungen, und in der Sprache durch zwanghaftes Wiederholen von Wörtern und Sätzen mit Beschimpfungen und Obszönitäten. Diese Diagnose wird jedoch von vielen Experten angezweifelt, da Mozarts Aussagen allesamt absichtlich und bewusst provozierend waren. Die für das Tourette- Syndrom typischen „Tics“ sind aber ungewollt. Hier findet sich also ein grundlegender Widerspruch, was sein Verhalten und eine mögliche Diagnose angeht.

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oder doch manisch depressiv?


Was jedoch als sicher gilt, ist die Tatsache, dass Wolfgang Amadeus Mozart bekannt dafür war, körperliche Grenzen regelmäßig zu überschreiten; er war ein Arbeitstier. Vermutet wird deshalb auch des Öfteren eine manische Depression.
Seit dem Tod seines Vaters Leopold Mozart im Jahr 1787 galt Wolfgang als sehr niedergeschlagen und soll auch unter Todesängsten gelitten haben. Dadurch kommt die Diagnose einer klinischen Depression mit paranoiden Wahnideen in die Diskussion. Dies ist allerdings sehr umstritten – denn Trauer und Schmerz sind ganz normale Gefühle, wenn man einen geliebten Menschen verloren hat. Außerdem gehören zu dieser Krankheit weitere typische Symptome wie beispielsweise Appetitlosigkeit, Schlafstörungen und Antriebslosigkeit – es ist nicht bekannt, dass Mozart darunter gelitten hätte.

… vielleicht ADHS?


Die wahrscheinlichste aller möglichen Erkrankungen ist ADHS – vermutlich würde man heute diese Krankheit bei Wolfgang diagnostizieren. Diese Ansicht teilen auch viele Experten. Mozart hatte schon von klein auf einen Hang zur Anstößigkeit, was jedoch auch oft als Schlüssel zu seiner Kreativität gesehen wird. Er war ständig in Bewegung und konnte nur selten stillsitzen. Seine Schwägerin Sophie ließ einst durchblicken, dass er sich sogar beim Komponieren unterfordert fühlte und sich deshalb nebenbei etwas erzählen ließ. Er galt als ein sehr lebhafter Mensch.

… oder alles nur üble Nachrede?


Grundsätzlich lässt sich sagen, dass noch weitere Krankheiten mit dem Verhalten Wolfgang Amadés in Verbindung gebracht werden – für keine dieser Vermutungen gibt es aber begründete Beweise! Daher gehen einige Experten davon aus, dass all diese Vermutungen bezüglich seiner möglichen Krankheiten eigentlich nur durch Neid und Eifersucht auf sein großartiges Talent entstanden sind. Auch wenn wir uns einer psychischen Krankheit nicht sicher sein können: Fakt ist, dass er seine Familie durch sein Verhalten mehrmals schier in den Wahnsinn getrieben hat …

Elisabeth