Es war um 1780 und es war in Wien … Mit dem Song „Rock me Amadeus“ landete Falco 1986 einen weltweiten Megahit, der uns bis heute in Erinnerung geblieben ist. Textzeilen des Songs kennt heutzutage wohl noch jeder, sei es aus dem Radio oder von den Eltern:

Er war ein Punker
Und er lebte in der großen Stadt
Es war in Wien, war Vienna

Wo er alles tat
Er hatte Schulden denn er trank
Doch ihn liebten alle Frauen
Und jede rief
Come and rock me Amadeus
Er war Superstar
Er war populär
Er war so exaltiert
Because er hatte Flair
Er war ein Virtuose
Er war ein Rockidol
Und alles rief
Come and rock me Amadeus

Foto: Kevin Grieve / Unsplash

Vom Rumtreiber zum Chart-Stürmer

Das Stück will den turbulenten Werdegang des jungen Wolfgang Amadeus Mozart beschreiben. In dem Song wird das Wunderkind als trinkender Punk dargestellt, der sich im Jahr 1780 in Wien rumtreibt, oder auch als „Virtuose“, „Rockidol“ und verschuldeter Frauenheld.
Kein Wunder, dass es das erste und bislang einzige deutschsprachige Lied war, das sowohl in den US-amerikanischen, als auch in den britischen Charts an die Spitze klettern konnte und tausendfach gecovert wurde.

„No plastic money anymore, die Banken gegen ihn“

„plastic money“ steht als Metapher für Kreditkarten. Amadeus soll nämlich Schulden gemacht haben, als er die Wünsche seiner Geliebten erfüllen wollte. Wieviel von dem Song eigentlich nicht mit der Realität übereinstimmt, ist daran zu erkennen, dass Mozart in Wahrheit erst 1781 nach Wien umzog, die Schulden häufte er erst am Ende seines Lebens an, Geld lieh er sich bei Bekannten und Freunden und nicht bei der Bank.

Alle lieben Mozart!

Das Musikvideo gestaltet Falco äußerst interessant. Am Anfang hüpfen edel gekleidete Damen ebenso wie Fans in einem Schloss um den jungen Mozart herum. In einer anderen Szene steht er inmitten von anderen Punks, die für ihn jubeln. Im Laufe des Videos vermischen sich die beiden Fronten, was auch zeigt, dass Falco sowohl Klassik- als auch Rockfans mit dem Stück berühren wollte, wie auch Mozart mit seiner Musik die verschiedensten Menschen begeistert hat. Falco sagt in seinem Song zwar nicht immer ganz die Wahrheit, bleibt seinem Stil allerdings treu – ganz so wie Mozart. So gehört es sich ja auch oder? … Also: Alles klar, Herr Kommissar?

Clara & Franziska