Am 27.01. war es endlich soweit: Das große Eröffnungskonzert zum Leopold Mozart-Jubiläumsjahr im Goldenen Saal des Augsburger Rathauses stand kurz bevor.

Weil wir uns dieses Event natürlich nicht entgehen lassen wollten, die Karten für die Vorstellung am Abend aber schon ausverkauft waren, gingen wir zur Generalprobe, damit wir euch davon berichten können.

Als wir den Saal betraten, wurden wir erstmal von der Atmosphäre umgehauen, die das ganze Setting und das Ensemble, die „bayerische kammerphilharmonie„, auf der Bühne zauberten. Die einzelnen Musikerinnen und Musiker stimmten sich in einem ziemlichen Tonchaos ein. Jeder spielte irgendeine Stelle aus verschiedenen Stücken, bis sie vom Konzertmeister, Gabriel Adorján, unterbrochen wurden. Er begrüßte alle herzlich, und sie begannen mit der ersten Sinfonie.

Um den Klang zu checken, ging immer mal wieder einer vom Orchester nach hinten in den Saal und gab sein Feedback ab. So wurden dann auch noch letzte Fehler korrigiert, damit dem Erfolg am Abend nichts mehr im Weg stehen würde.

Wir erfahren etwas mehr über Leo…

Nicht nur ein Orchester schmiss an diesem Abend den Laden, sondern auch noch Klaus Müller, der am Staatstheater Augsburg als Schauspieler arbeitet. Er probte seinen Text: Er las aus alten Briefen vor, die Leopold damals, um den Zeitraum von Amadeus‘ – oder besser gesagt „Wolferls“ – Geburt herum geschrieben hatte. Das war durchaus interessant: Leopold beschrieb seinen Businessplan, an anderer Stelle beschwerte er sich über sein Porträt, das auf dem Buch „Versuch einer gründlichen Violinschule“ erschienen war, weil er fand, sein Gesicht sähe zu „dick“ aus. Wir lernten also, dass er viel Wert auf sein Äußeres legte. An seiner „Violinschule“ merkt man auch, wie perfektionistisch er war, weil er unter anderem ganz genau erklärt, wie man den Bogen halten soll.

Auftritt des Stars

Danach wurde es richtig spannend. Der Star des Abends war eingetroffen und machte sich bereit für ihren Auftritt. Lena Neudauer, Gewinnerin des Internationalen Violinenwettbewerbs Leopold Mozart, spielte die minutenlangen Passagen auswendig und mit so viel Hingabe, dass sie selbst von ihren Kollegen Applaus bekam.

Die kleinsten Kleinigkeiten

Wir haben gemerkt, dass es bei einer Generalprobe auch wichtig ist festzulegen, wer wo steht oder sitzt, denn kurz vor dem Konzert ist dazu keine Zeit mehr. Der Ablauf wurde auch geprobt, damit der Sprecher und die Musiker wissen, wann genau sie dran kommen.
Der Sprecher saß an einem langen Tisch, der für die Bühne etwas zu groß war, und hinter ihm war das Orchester. Es war etwas seltsam zu sehen, wie er die ganze Zeit an einem Tisch in der Mitte der Bühne saß und nichts machte, während das Ensemble die Stücke spielte, aber durch die tolle Musik schafften es die Musiker, die Aufmerksamkeit ganz auf sich zu lenken, während sie spielten. Es wurde außerdem noch ganz genau vereinbart, wann die Solistin auf die Bühne kommen und wo sie stehen sollte, damit sie mit ihrem Bogen niemanden schlägt.

Erstaunlich war auch, dass es keinen Dirigenten gab, aber einen Konzertmeister, der die Violine spielte. Durch auffällige Bewegungen gelang es den erfahrenen Musikern, richtig einzusetzen und im Tempo zu bleiben.

Das Konzert am Abend war bestimmt richtig gut! Es war auch echt cool, mal hinter die Kulissen zu schauen und zu sehen, wie eine Generalprobe so abläuft. Kann man wirklich mal machen!