Wenn man einen Augsburger auf der Straße fragt, was ihm spontan so zu Mozart einfällt, dann erhält man verhältnismäßig oft die Antwort, dass sein Vater Leopold hier in Augsburg geboren sei.

Für viele ist Augsburg die perfekte Stadt,  deshalb stellen sich vielleicht manche die Frage, wieso ist Leopold Mozart eigentlich überhaupt aus Augsburg weggegangen ist. Vielleicht erstmal ein paar vorausgehende Infos darüber, was man so über seine Zeit in Augsburg weiß. Am 14.11.1719 wurde er als  Johann Georg Leopold Mozart im heutigen Mozarthaus im Augsburger Domviertel geboren. Seine schulische und auch musikalische Bildung erhielt Leopold im Jesuitenkolleg Sankt Salvador in Augsburg. Zusätzlich dazu sang er im Chor der Kirchen Sankt Ulrich und Afra und der katholischen Heilig-Kreuz-Kirche.

Bild: Ute Legner

Von Augsburg nach Salzburg

Als sein Vater 1736 starb, verließ Leopold Sankt Salvator. Ein Jahr später, er war gerade 18 Jahre alt, beschloss er, nach Salzburg zu ziehen, weil er dort studieren wollte. Zunächst studierte er Philosophie, dann begann er das Studium der Jurisprudenz; weil er aber keinen besonderen Fleiß an den Tag legte, wurde er aus der Universität geworfen. Um seinen Unterhalt zu verdienen, arbeitete er als Kammerdiener beim Grafen Thurn-Valsassina und Taxis. Auf dessen Empfehlung hin gelang es Leopold, in der Fürsterzbischöflichen Hofkapelle eine Anstellung als Geiger zu ergattern. 

Immer in Verbindung zu Augsburg!

1747 heiratete er die Österreicherin Anna Maria Walburga Pertl in Salzburg; trotzdem ließ er sich 1748 und 1751 sein Bürgerrecht in Augsburg bestätigen. Obwohl er nun in Salzburg lebte, blieb Leopold die ganzen Jahre über in Verbindung mit Augsburg. Er hielt zum Beispiel Kontakt zu seinem Bruder Franz Alois Mozart, der in Augsburg Buchbindermeister war, oder blieb auch mit dem Kloster Heilig Kreuz in Verbindung, welches viele seiner Werke aufführte. Eine seiner wichtigsten Partner in Augsburg war vermutlich der Augsburger Musikverleger Johann Jakob Lotter, welcher auch einige der bedeutendsten Werke Leopolds veröffentlichte. Sein ganzes Leben lang zog er aber nie wieder fest nach Augsburg zurück. Er hatte zur Stadt und ihren Bürgern ein gespaltenes Verhältnis, das kann man in seinen Briefen nachlesen. Jedoch hatte er des öfteren die Gelegenheit, seiner Geburtsstadt einen Besuch abzustatten – zum Beispiel als Stopp auf den Konzertreisen mit seinem Sohn Wolfgang Amadeus und seiner Tochter Nannerl, oder wenn die eine oder andere Familienfeier anstand.