Pitschnass laufen wir mit quietschenden Schuhen in den Konzertraum. Durch den heftigen Regen, der auf die Dächer des Textilmuseums prasselt, haben sich alle Straßenbahnen verspätet. Fängt ja schon mal gut an. Der Raum ist nur mit wenigen Leuten besetzt. Wir fragen uns, ob man uns in ein Privatkonzert eingeschleust hat, und setzen uns auf die uns zugewiesenen Plätze. Die Musiker haben schon angefangen zu spielen. „Hm, das ist mal was anderes“, denke ich sofort. Ich habe mich eigentlich auf drei Stunden eingestellt, in denen man die gute alte Klassik zu hören bekommt. Aber nein. Das hier ist wirklich mal was anderes. Schief, schräg und ungewohnt.
Das Ensemble KASSIOPEIA besteht aus einer Violine (Felicia Graf), einer Blockflöte (Sophia Rieth), einer Laute (Cornelia Demmer), einem Violoncello (Salome Ryser) und einem Cembalo (Umberto Konstanic). Die Gruppe spielt hier im Museum ein Konzert im Rahmen der Ausstellung „Mozarts Modewelten“. Die Kompositionen beinhalten unter anderem Horrorclowns in allen Lebenslagen und vertonen diese bildlich. So tauchen regelmäßig Geräusche auf, die uns glauben lassen, in einem Horrorfilm gelandet zu sein.
Lang – aber nicht langweilig!
Wir lagen richtig dabei, dass das Konzert lange dauern würde. Aber man kann es ihnen verzeihen. Wir sind viel zu sehr damit beschäftigt, auf die nächsten auffälligen Geräusche und Töne zu achten und die Musik wie eine aufregende Geschichte zu verfolgen, so dass wir ganz vergessen, uns zu langweilen. Wie gesagt: einfach mal was anderes.
Amelie & Valerie
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